Finale erweckt ein Familienerbstück zum Leben
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In meiner Familie ist Musik seit Generationen präsent. Während ich aufwuchs habe ich Klavier, Saxophon, Trompete und alles dazwischen gespielt. Mein Vater David ist Sänger und Pianist und hatte vor meiner Geburt seine eigene Hochzeitsband. Seine Mutter, meine Großmutter Gerry, ist ebenfalls Pianistin und Sängerin (und spielt mit ihren 88 Jahren immer noch). Aber diese Geschichte reicht weiter zurück als Großmutter Gerry, nämlich zu ihrem Vater, meinem Urgroßvater Martin Kramer.
Martin Kramer
Martin hat als Junge Violine gelernt, hatte seine eigene Band, bevor er 16 war, und hat die High School ohne Abschluss verlassen, um seine musikalischen Träume zu verfolgen. Wegen seiner Fähigkeiten auf 17 Instrumenten und seiner Beliebtheit wurde er in den 1950ern im Philadelphia Inquirer als einer der „meistbeschäftigten Männer im Musikgeschäft“ besprochen. Unter dem Künstlernamen „Martin King“ war er von 1960-1963 in New Jersey Band-Leader des Latin Casino.“
Mein Urgroßvater Marty hat mit hunderten von bekannten Künstlern wie Harry Belafonte und Sammy Davis Jr. gespielt. Während seiner glänzenden musikalischen Kariere hatte er immer einen Traum, den er verfolgte: eine klassische Sinfonie für großes Orchester zu schreiben.
Einen Traum realisieren
Martin hat die letzten Noten seiner handgeschriebenen „Sinfonie Nr. 1 (American) in Es-Dur“ im Jahr 1945 niedergeschrieben.“
Nachdem er fertig war, hat er sich wegen einer Aufführung seiner Sinfonie an den Dirigenten des Philadelphia Symphony Orchestra gewandt, und das Orchester stimmte zu, den zweiten Satz mit dem Titel „Rumbolero“ aufzuführen. Aber Urgroßvater Marty war der Meinung, dass bei der ersten Aufführung seiner Sinfonie diese auch in ihrer Ganzheit aufgeführt werden sollte, so hat er diese Gelegenheit ausgeschlagen.
Mein Urgroßvater Marty ist 1993 gestorben, seine Sinfonie war nie aufgeführt worden. Mein Vater hat ihn kurz vor seinem Tod gefragt, ob er enttäuscht sei, dass er nie die Gelegenheit hatte, seine Sinfonie zu hören. Seine Antwort war: „Oh, ich habe sie gehört“.
16 Jahre Später
Ein Sprung nach vorne in das Jahr 2009. Ich bin College-Student in New York City. Während ich mit Finale ein Jazz-Arrangement schreibe, kommt mir eine Idee. Wie wäre es, wenn wir Urgroßvaters handgeschriebene Partitur in Finale eingeben würden? Dann könnten wir die Sinfonie tatsächlich hören!.
Einige Wochen später hielt ich das meistgeschätzte Stück meiner Familie in Händen: Urgroßvaters Partitur. Während meine Freunde unterwegs waren, um zu tun, was College-Studenten so tun, begann ich mit der mühsamen Eingabe seiner Arbeit. Jede Note, jede Pause, jede Tonart- oder Taktartänderung mussten eingegeben werden. Da saß ich fast 70 Jahre später in meinem Wohnheimzimmer und setzte die Arbeit meines Urgroßvaters fort.
Ehrlich gesagt wurde das Projekt etwas überwältigend. Mittels Craiglist habe ich einen Musikstudenten gefunden, der sich bereit erklärt hat, mir zu helfen. Gemeinsam gelang es uns im Verlauf von mehreren Wochen, den gesamten Rumbolero-Satz in Finale einzugeben. Wir haben dabei ein paar fehlende Noten und den einen oder anderen Takt mit zu vielen Schlägen entdeckt, aber alles in allem, war es fast fehlerlos. Nicht schlecht, Urgroßvater!
Die Enthüllung
Die Überraschungsparty zum 80. Geburtstag meiner Großmutter bot die ideale Gelegenheit, der ganzen Familie die mit Finale generierte Audiodatei vorzuspielen. In der Nacht vor der Party waren mein Cousin Jake und ich bis 4 Uhr morgens auf und haben weitere Vortragsbezeichnungen eingegeben.
Meine Großmutter, ihre zwei Schwestern, drei Kinder, zahlreichen Enkel und Großenkel haben alle an diesem Tag Urgroßvaters Werk zum ersten Mal gehört. Während es lief, lag eine große Spannung im Raum. Niemand hatte jemals etwas davon gehört, abgesehen von den paar Tönen, die Urgroßvater Marty am Klavier spielte, bevor er zurück an seinen Schreibtisch ging, um weiter zu schreiben.
Das Stück ist wirklich originell, teilweise fast komisch und offensichtlich mit einer unglaublichen Beherrschung der musikalischen Klangfarben geschrieben. Ich habe den Atem angehalten, um alles mitzubekommen – jede Note, jede Pause, jeden Tonart- oder Taktwechsel. Ich habe damals seine Anwesenheit im Raum gespürt; ich denke, wir alle haben sie gespürt.
Ich bin für die moderne Musiktechnologie dankbar, die unsere Familie an diesem Nachmittag zusammengebracht hat, um die Leistung meines Urgroßvaters zu würdigen. Vielen Dank Finale!