Finale-BlogKurztipps

Finale und der Ton H

Der Ton „H“ - z. B. als 7. Ton der C-Dur-Skala - ist außerhalb des deutschsprachigen Raums unbekannt. Fast überall auf der Welt heißt dieser Ton „B“, was von der Logik des Alphabets eigentlich auch besser passt. Denken Sie also daran: beim Eintippen der Akkordsymbole müssen immer die internationalen Bezeichnungen mit B und Bb verwendet werden.

Der Ton „H“ – z. B. als 7. Ton der C-Dur-Skala – ist außerhalb des deutschsprachigen Raums unbekannt. Fast überall auf der Welt heißt dieser Ton „B“, was von der Logik des Alphabets eigentlich auch besser passt (A, B, C, D, E usw.). Unser Ton „B“ dagegen ist z. B. im Englischen als „B flat“ bekannt, nomalerweise geschrieben als „Bb“.

Weshalb ist das wichtig? Nun, das Programm Finale wird vom amerikansichen Hersteller MakeMusic entwickelt und geht zunächst einmal davon aus, dass der 7. Ton der C-Dur-Skala B heißt. Es gibt zwei Stellen in Finale, an denen dies wichtig ist: die Noteneingabe mit der Einfachen Eingabe über die Computertastatur und das Akkordwerkzeug.

In der deutschen Version von Finale wurde die Tastenbelegung für die Einfache Eingabe so geändert, dass der Buchstabe H für die Eingabe des Tons H benutzt werden kann. Hier gilt also die deutsche Bezeichnung, und wenn Sie H tippen bekommen Sie H.

In der Einfachen Eingabe kann der Ton H mit der Taste H eingegeben werden
Abb. 1: In der Einfachen Eingabe kann der Ton H mit der Taste H eingegeben werden.

Im Akkordwerkzeug ist die Situation dagegen etwas komplizierter: es kann zwar ein H-Akkord im Notenbild gezeigt werden, für die Eingabe muss aber zwingend die internationale Bezeichnung benutzt werden. Um also einen H-Dur-Akkord einzugeben, müssen Sie zunächst B tippen. Ob das im Notenbild dann wie im englischen gewünscht auch als „B“ oder in der deutschen Schreibweise als „H“ angezeigt wird, entscheiden Sie mit der Auswahl im Menü Akkord > Schreibweise. Hier finden Sie z. B. die Option Deutsch, die das eingegebene B als H anzeigt. Ein eingegebenes Bb würde dann als B über den Noten stehen:

Die Akkordschreibweise „Deutsch“
Abb. 2: Die Akkordschreibweise „Deutsch“ zeigt die getippten Akkorde „C, B, Bb, A“ als „C, H, B, A“ an.

Wenn der Musiker in seinem Notenblatt einen Akkord „B“ sieht, muss er normalerweise erst aus dem Kontext erschließen, ob das nun ein B im deutschen Sinne oder ein internationales B ist. Diese Zweideutigkeit vermeidet eine weitere Option aus dem Menü Akkord > Schreibweise: Die Option Skandinavisch verwendet einerseits den Ton H, zeigt andererseits explizit Bb für B. Damit ist der Grundton des Akkords unabhängig vom musikalischen Zusammenhang eindeutig benannt:

Die Akkordschreibweise „Skandinavisch“
Abb. 3: Die Akkordschreibweise „Skandinavisch“ vermeidet die zweideutige Akkordbezeichnung „B“.

Denken Sie also daran: beim Eintippen der Akkordsymbole müssen immer die internationalen Bezeichnungen mit B und Bb verwendet werden. Für die Darstellung im Notenblatt stehen Ihnen dagegen viele Optionen zur Verfügung.

Foto Stefan Helke

Stefan Helke

Stefan Helke schloss sein Studium an der Hochschule der Künste in Berlin als Diplom-Tonmeister ab. Nach Tätigkeiten in einem Tonstudio und als Software-Entwickler ist er seit 1995 als Produktspezialist für die Notensatzprogramme „Finale“ bei Klemm Music Technology tätig.