Finale-BlogKurztipps

Vortragsbezeichnungen und deren Kategorien

In diesem Beitrag werden die Kategorien der Vortragsbezeichnungen in Finale beschrieben, und welche Möglichkeiten diese bieten, die Eigenschaft von vielen Elementen auf einmal zu ändern.

Eines der am häufigsten in Finale benötigten Werkzeuge ist sicher das Werkzeug für Vortragsbezeichnungen, denn in fast jedem Notendokument benötigt man Dynamikangaben oder Tempoangaben. Schon seit vielen Jahren kennt Finale in der Auswahlliste der Vortragsbezeichnungen verschiedene Kategorien, und mit diesen möchte ich mich heute etwas näher beschäftigen.

Bei aktivierten Werkzeug für Vortragsbezeichnungen öffnet ein Doppelklick in die Noten das Auswahlfenster der Vortragsbezeichnungen:

Fenster Anwahl der Vortragsbezeichnungen
Abb. 1: Anwahl der Vortragsbezeichnungen

In der Liste links im Fenster sind die Kategorien von Vortragsbezeichnungen aufgeführt, die in jedem Finale-Dokument vorhanden sind: Dynamik, Tempoangaben, Tempoänderungen, Spielanweisungen, Spieltechniken, Orientierungszeichen und Sonstige. Wobei „Sonstige“ nicht wirklich eine eigene Kategorie ist sondern jene Vortragsbezeichnungen enthält, die in keine Kategorie einsortiert sind. (So sind in viele Jahre alten Finale-Dokumenten alle Vortragsbezeichnungen unter „Sonstige“ zu finden, weil es damals noch keine Kategorien gab.)

Es ist nun wichtig zu wissen, dass diese Kategorien nicht nur dabei helfen, eine bestimmte musikalische Angabe schnell zu finden, sondern jeweils Voreinstellungen für Aussehen und Platzierung der darin enthaltenen Vortragsbezeichnungen festlegen. Dabei lassen sich zwei Gruppen von Kategorien unterscheiden:

  • Angaben, die für alle Instrumente einer Partitur gelten: Tempoangaben, Tempoänderungen und Orientierungszeichen.
  • Angaben, die nur für ein Instrument einer Partitur gelten: Dynamik, Spielanweisungen und Spieltechniken.

Da die Angaben der ersten Gruppe für alle Instrumente einer Partitur gelten, sorgt Finale dazu, dass diese auch in jedem Stimmenauszug aus dieser Partitur erscheinen, obwohl sie in der Partitur nur im obersten Notensystem angezeigt werden. Das gilt übrigens unabhängig davon, an welchem Notensystem der Partitur man diese Vortragsbezeichnung tatsächlich eingesetzt hat. Die Angaben der zweiten Gruppe erscheinen dagegen nur in dem Notensystem, in dem man sie eingibt.

Die Kategorien legen weitere Eigenschaften der darin enthaltenen Vortragsbezeichnungen fest, wie z. B. die Schriftart oder die Platzierung über/unter dem Notensystem. So erscheinen Spieltechniken in gerader Schrift über dem System, Spielanweisungen dagegen in kursiver Schrift darunter.

Über all das muss man sich normalerweise nicht viele Gedanken machen, solange nur die von Finale angebotenen Vortragsbezeichnungen zum Einsatz kommen. Sobald Sie aber eigene Vortragsbezeichnungen erstellen, lohnt sich ein kurzes Nachdenken darüber, in welcher Kategorie man diese erfasst. Denn wie oben bereits ausgeführt gilt: aus der Kategorie ergeben sich die Eigenschaften Schrift, Platzierung und nicht zuletzt, ob diese Bezeichnung in allen Auszügen auftaucht oder nur in demjenigen, in dem sie erstellt wurde.

Die Eigenschaften der vordefinierten Kategorien lassen sich über „Kategorien anpassen“ übrigens auch verändern. Z. B. könnten Sie die Größe aller Dynamikangaben einer Partitur durch Ändern der Schriftgröße in der Kategorie „Dynamik“ umstellen. Auch lassen sich eigene Kategorien erstellen und mit eigenen Voreinstellungen für Schrift und Platzierung versehen. So finden Sie nach dem Einladen einer der Bibliothek mit Klavierfingersätzen von der CD zum Buch „Finale – Einstieg in die Praxis“ von Stefan Schwalgin zwei zusätzliche Kategorien in der Auswahlliste der Vortragsbezeichnungen vor:

Anwahl der Vortragsbezeichnungen mit zusätzlichen Kategorien aus nachgeladener Bibliothek
Abb. 2: Anwahl der Vortragsbezeichnungen mit zusätzlichen Kategorien aus nachgeladener Bibliothek

Die Kategorien sind ein wichtiges und leistungsstarkes Werkzeug für die Verwaltung vieler unterschiedlicher Vortragsbezeichnungen in einem Notationsdokument. Nutzen Sie dieses zu Ihrem Vorteil, wenn Sie eigene Vortragsbezeichnungen erstellen!

Foto Stefan Helke

Stefan Helke

Stefan Helke schloss sein Studium an der Hochschule der Künste in Berlin als Diplom-Tonmeister ab. Nach Tätigkeiten in einem Tonstudio und als Software-Entwickler ist er seit 1995 als Produktspezialist für die Notensatzprogramme „Finale“ bei Klemm Music Technology tätig.