Finale-BlogKurztipps

Die Partiturverwaltung in Finale – Mehr als nur Partiturinformationen

Finales Partiturverwaltung ist das zentrale Fenster für die Einrichtung der Instrumente in einem Finale-Dokument. Die Eigenschaften der Instrumente werden hier sowohl in Bezug auf die Notation als auch die Klangwiedergabe festgelegt.

Vor wenigen Wochen fand seit langem einmal wieder ein Finale-Kurs in der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen statt.

Eine Erkenntnis aus diesem Kurs war, dass vielen Finale-Nutzern die Wichtigkeit der Partiturverwaltung nicht bekannt ist. Aus diesem Grund möchte ich heute dieses wichtige Fenster von Finale einmal genauer vorstellen.

Die Partiturverwaltung kann über das Menü Fenster aufgerufen werden. In diesem Fenster gibt es zum einem die Möglichkeit die grundsätzlichen Partiturinformationen (Titel, Untertitel, Komponist etc.) einzugeben.

Partiturverwaltung-Dateiinfo
Die Partiturverwaltung mit den Datei-Informationen

Daneben gibt es aber die viel wichtigere Seite der Instrumentenliste.

Partiturverwaltung-Instrumentenliste
Die Instrumentenliste der Partiturverwaltung

In ihr werden viele Parameter für jedes einzelne Instrument festgelegt und es ist auch das Fenster, über welches neue Instrumente hinzugefügt werden.

Fangen wir beim Hinzufügen von Instrumenten an:

Partiturverwaltung-Instrumen_Hinzufügen
Instrumente hinzufügen in der Instrumentenliste

In der Hotline stoße ich sehr häufig auf Dokumente, deren Systeme keinen Stimmenauszug haben und deren Klänge nicht richtig zugeordnet sind. Die häufigste Ursache für solche Systeme ist, dass diese Systeme auf dem falschen Weg dem Dokument hinzugefügt wurden. In älteren Finale-Versionen war es üblich, zum Beispiel über das Notensystemwerkzeug und dort über das Menü „Notensystem“ neue Systeme zu erzeugen. Und dies führt dann dazu, das Finale nicht weiß, um welches Instrument es sich handelt, und dass keine automatischen Auszüge erstellt werden.
Werden die Systeme jedoch über die Instrumentenliste der Partitur hinzugefügt, kann Finale viele Schritte bei der Konfiguration des Systems abnehmen. Dies wären z. B.:

  1. Finale erstellt für dieses Instrument automatisch den entsprechenden Stimmenauszug.
  2. Finale ordnet dem Instrument gleich den richtigen Klang zu.
  3. Bei transponierten Instrumenten passt Finale gleich schon die Transposition des Instrumentes an.
  4. Die Bezeichnung und dessen Abkürzung werden automatisch generiert.

Aber die Instrumentenliste bietet noch mehr Möglichkeiten, auf die Systeme Einfluss zu nehmen und diese zu konfigurieren.
Zunächst einmal gibt es im oberen Bereich mehrere Spalten, über welche meist Einfluss auf den Klang des jeweiligen Instrumentes genommen werden kann.

Partiturverwaltung-Instrumente
Liste aller in der Partitur enthaltenen Systeme

Hier möchte ich vor allem die Spalte „Instrument“ hervorheben.

Partiturverwaltung-Instrument
Die Spalte „Instrument“

Wird hier ein Instrument ausgewählt, hat das Einfluss auf den Klang des Systems bei der Wiedergabe und bei Bedarf auf die Transposition des Instruments. Auch wird aus dieser Auswahl die Bezeichnung und die Abkürzung des Systems generiert. Steht an dieser Stelle „Unbekannt“ oder „Leeres Notensystem“, weiß Finale nicht, um was für ein Instrument es sich handelt. Das kann dazu führen, dass der Klang sich in bestimmten Situationen verändert und dass sehr viel von Hand angepasst werden muss.

Die übrigen Spalten haben Einfluss auf die Wiedergabe und den Klang. Eine genaue Erklärung dieser Spalten ist hier im Benutzerhandbuch von Finale nachzulesen.

Im unteren Bereich der Instrumentenliste kann das in der Liste oben angewählte System genauer konfiguriert werden.
Links unten können die vollständige Bezeichnung und die abgekürzte Bezeichnung des Systems eingegeben oder angepasst werden.

Partiturverwaltung-Bezeichnung
Hinzufügen und Bearbeiten der Systembezeichnung

Im rechten unteren Viertel des Fensters werden der Notationsstil, die Transposition, die Systemart und der Schlüssel festgelegt.

Partiturverwaltung-Transposition_etc
Einstellungen für Notationsstil, Transposition, System und Schlüssel

Zu der Partiturverwaltung kann ich nur die Aufzeichnung des „Finale-Mini-Workshop #4“ empfehlen, der hier auf YouTube angesehen werden kann. Mein Kollege Martin Jankovsky geht darin auf jedes Element der Partiturverwaltung noch einmal im einzelnen ein.

Des weiteren sind die 4-tägigen Kurse in der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung in Trossingen sehr zu empfehlen. Auch Teilnehmer, die schon viele Jahre mit Finale arbeiteten, haben nicht nur den Nutzen der Partiturverwaltung kennen und schätzen gelernt. Selbst so etwas wie die Eingabe von Noten mit der Einfachen Eingabe wurde von erfahrenen Teilnehmern neu entdeckt und führte zu einigen Aha-Momenten.

Diese Kurse in Trossingen finden jedes Jahr über Himmelfahrt statt. Die genauen Termine und Hinweise zur Anmeldung können der Seite von Klemm Music Technology hier entnommen werden, sobald die genaue Planung der Bundesakademie feststeht.

Nils Abel

Nils Abel

Nils Abel ist ausgebildeter Mediengestalter für Bild und Ton und arbeitete einige Jahre als Kameramann und Videoeditor.
Bei Klemm Music Technology ist er für den Support von Finale, Mixcraft, Guitar Pro, eMedia aber auch für MOTU-Hardware zuständig.