Eine kurze Geschichte der Finale-Zeichensätze
Die meisten von uns haben schon einmal in einem Textverarbeitungsprogramm das Druckbild geändert, indem Sie den Textzeichensatz z. B. von Times in Arial geändert haben. Haben Sie schon einmal probiert, in Finale entsprechend den Musikzeichensatz zu wechseln? Das kann zu dramatischen Änderungen führen, wie beim Wechsel von einem handschriftlichen Zeichensatz wie Broadway Copyist zu einem Druckbildzeichensatz wie Maestro, aber auch subtilere Optionen stehen zur Verfügung.
Nehmen Sie z. B. die drei Beispiele oben. In jedem sind Notenköpfe, Pausen, Schlüssel und Taktartangabe etwas anders. Für manchen sind diese kleinen Varianten sehr wichtig.
In den 1990ern kontaktierte die Music Publishers Association (MPA) MakeMusic (damals noch Coda Music Technology) wegen Petrucci (im Bild oben links), dem damaligen Standardmusikzeichensatz in Finale. Da Finale in ihren Augen das Standardnotationsprogramm geworden war, wollten sie ihre Bedenken bezüglich des Aussehens von Petrucci ausdrücken, dass sie als „anämisch“ ansahen.
Damit begann eine wunderbare Partnerschaft in der kein geringerer als Arnold Broido uns behilflich war, den „ultimativen Musikzeichensatz“ zu entwickeln. Mr. Broido war genau richtig. In seinem Leben war er bereits Präsident der MPA, ASCAP und des Musikverlags Theodore Presser gewesen. Dank des NAMM-Projekts Oral History können Sie Arnold hier hören.
Ich erinnere mich an Zeichnungen des in der Entwicklung befindlichen Musikzeichensatzes (genauer gesagt an Blaupausen) mit Gradangaben für genaueste Vorgaben. Die Größe der Notenköpfe wurde genauestens spezifiziert. Alles vom Achtelfähnchen bis zur Dicke des Bassschlüssels wurde präzise definiert. Ich erinnere mich gerne an viele Arbeitsessen mit Bruce Nelson, dem Schriftdesigner in Los Angeles, den wir mit der Umsetzung der MPA-Vorschläge in Finale beauftragt hatten.
Das Ergebnis war der Zeichensatz mit dem Namen „Engraver“, der Petrucci als Finales Standardmusikzeichensatz ablöste. Er ist oben in der Mitte abgebildet, und Sie können sehen, dass seine Notenköpfe viel deutlicher sind als die in Petrucci. Nun, wie viele „ultimativen“ Dinge wurde auch Engraver schließlich von Maestro abgelöst, dem dritten Zeichensatz oben. Petrucci, Engraver und eine Variation von Maestro namens „Maestro Wide“ stehen Finale-Anwendern weiterhin zur Verfügung, und Engraver ist bei bestimmten Verlagen weiterhin im Einsatz.
Ich persönliche bevorzuge Musikzeichensätze mit ewas ovaleren Notenköpfen, wie im Zeichensatz Maestro Wide. Hier finden Sie Beispiele mit Maestro Wide und den anderen mit Finale gelieferten Zeichensätzen. Auch wenn für manchen die Unterschiede zwischen diesen Zeichensätzen subtil erscheinen mögen, ist doch „subtil“ eines der Dinge, die Finale besonders gut kann!
Möchten Sie zusätzliche Zeichensätze erwerben? Schauen Sie sich Robert Piéchauds eleganten Zeichensatz November an oder Susato, beides Zeichensätze, die bei europäischen Verlegern sehr beliebt sind.
Wie man in Finale den Zeichensatz wechselt? Wählen Sie in Finale einfach Dokument > Standard-Musikzeichensatz einstellen.
