Finale-BlogKurztipps

Transponierende Instrumente in Finale – Von Klarinette bis Alphorn

Viele Instrumente sind transponieren, entsprechend werden die Notensysteme eines Finale-Dokuments eingerichtet. Dieser Beitrag zeigt nicht nur die gängigen Fälle sondern auch die Einstellungen für seltenere Instrumente wie Horn in E, Flöten in Ces und Ges oder Alphorn in Fis.
Eine Besetzung mit verschieden transponierenden Instrumenten
Abb. 1: Eine Besetzung mit verschieden transponierenden Instrumenten

Viele Instrumente werden nicht mit ihrer klingenden Tonhöhe notiert sondern sind transponierende Instrumente, klingen also höher oder tiefer als notiert. Dazu gehören weit verbreitete Instrumente wie Klarinetten oder Trompeten in B oder Saxophone in B und Es. Aber auch heute weniger gebräuchliche wie Hörner in D und E oder Instrumente mit speziellem Anwendungszweck wie Flöten in Ces oder Fes für den Spielmannszug. All diese Instrumente kann man mit Finale korrekt notieren und wiedergeben. Aber nicht alle stehen in Finale vordefiniert zur Verfügung. Dann sind zusätzliche Schritte notwendig, die wir im folgenden betrachten möchten.

Fall 1: das Instrument steht im Dokument-Assistenten zur Verfügung

Dies ist der einfachste Fall. Sie können das gewünschte Instrument direkt im Dokument-Assistenten auswählen und Ihrer Partitur hinzufügen, wie z. B. eine Trompete in B oder ein Altsaxophon in Es. Alle notwendigen Einstellungen wie Bezeichnung und Transposition werden automatisch eingerichtet. Sie können sofort mit der Noteneingabe beginnen.

Die Instrumentauswahl des Dokument-Assistenten
Abb. 2: Die Instrumentauswahl des Dokument-Assistenten

Fall 2: das Instrument steht im Dokument-Assistenten nicht zur Verfügung, benötigt aber nur eine Standard-Transposition

In diese Kategorie fallen Instrumente, die nicht direkt im Dokument-Assistenten aufgeführt sind, aber eine gängige Transposition verwenden. Ein typischer Fall wäre die Posaune in B, wie Sie im Alpenraum oft notiert wird. Diese steht zwar im Assistenten nicht zur Verfügung, verwendet aber dieselbe B-Transposition wie z. B. eine Bassklarinette. In diesem Fall wählen Sie zunächst im Dokument-Assistenten ein Instrument mit demselben Klang, z. B. die „normale“ Posaune. Nach dem Erzeugen der Partitur mit dem Dokument-Assistenten korrigieren Sie in der Partiturverwaltung (unter Fenster > Partiturverwaltung) auf der Seite „Instrumentenliste“ sowohl die Transposition als auch die Bezeichnung.

Die Auswahl der Transposition in der Partiturverwaltung
Abb. 3: Die Auswahl der Transposition in der Partiturverwaltung

Für die Transposition der Posaune in B genügt es, aus dem Einblendmenü „Transposition“ die vordefinierte Einstellung „(Bb G-Schlüssel) gr9 aufwärts, plus 2 #“ zu wählen. Diese Angabe interpretieren Sie wie folgt:

  • Bb. B-Transposition
  • G-Schlüssel. Es wird im Violinschlüssel (G-Schlüssel) notiert, obwohl das Ausgangsinstrument den Bassschlüssel verwendet.
  • gr 9 aufwärts. Der Ton wird eine große None höher notiert als er klingt. Beachten Sie an dieser Stelle, dass Finale anders herum „denkt“ als wir es als Musiker kennen. Nicht „es klingt eine None tiefer als notiert“ sondern „es wird eine None höher notiert, als es klingt“, denn Finale speichert intern die klingende Tonhöhe. Das ermöglicht es, klingende Töne zwischen verschiedenen Instrumenten zu kopieren. Je nach Instrumenttransposition wird der klingende Ton für die Darstellung angepasst.
  • plus 2 #. Zu den Tonartvorzeichen werden zwei Kreuze hinzugefügt.

Sie werden ein Instrument, dessen Transposition Sie geändert haben, in der Partitur auch passend bezeichnen wollen. Dazu können Sie hier in der Partiturverwaltung sowohl die (vollständige) „Bezeichnung“ und deren „Abkürzung“ anpassen.

Fall 3: das Instrument verwendet eine seltener benötigte Transpositionseinstellung

In diese Kategorie fallen Instrumente, die eine Transposition benötigen, die in der Partiturverwaltung im Einblendmenü „Transposition“ nicht zur Verfügung steht. Z. B. ein Horn in E oder eine Flöte in Ces. Auch diese Instrument können Sie in Finale korrekt darstellen und zum Klingen bringen. Beginnen Sie wie im Fall 2 damit, im Dokument-Assistenten ein Instrument auszuwählen, das bereits den gewünschten Klang mitbringt, z. B. das Horn in F. Im Einblendmenü „Transposition“ wählen Sie dann Andere aus. Es erscheint folgendes Fenster:

Das Fenster „Stimmentransposition“
Abb. 4: Das Fenster „Stimmentransposition“

An dieser Stelle besteht nun die Möglichkeit, beliebige andere Transpositionen anzugeben, indem Sie bei „Intervall“ und „Tonart ändern“ direkt Zahlenwerte angeben. Bei „Intervall“ geben Sie an, um wie viele Töne transponiert werden soll. Achtung: es geht hier um die Größe der Tonhöhenänderung, nicht um das Intervall. Eine Sekund-Transposition wäre also eine Änderung um 1 Ton, eine Terz die Änderung um 2 Töne usw. Bei „Tonart ändern“ geben Sie an, wie viele Vorzeichen der Tonart hinzugefügt oder entfernt werden sollen. Positive Werte fügen Kreuze hinzu bzw. entfernen Bs während negative Werte Bs hinzufügen bzw. Kreuze entfernen.

Im folgenden finden Sie eine Liste der passenden Werte für „Intervall“ und „Tonart ändern“ für typische Transpositionen.

IntervallTonart ändernInstrumentAnmerkung
5-4Horn in EDas Horn klingt tiefer als notiert
-2-4Trompete in EDie Trompete klingt höher als notiert
152Tuba in BZusätzlich bei „Neuer Schlüssel“ den Violinschlüssel aktivieren
140GlockenspielKlingt zwei Oktaven höher als notiert
07Flöte in CesDie Option „Tonart vereinfachen“ sorgt dafür, dass im obigen Notenbeispiel nicht Cis-Dur sondern Des-Dur notiert wird.
48Flöte in Fes
4-6Alphorn in Fis
2-10Klarinette in AisEine Klarinette in Ais gibt es natürlich nicht. Aber mit dieser Einstellung zwingt man Finale, ein Stück in klingend E-Dur für die B-Klarinette in Ges-Dur und nicht in Fis-Dur darzustellen.

Mit den obigen Informationen sollte es gelingen, in Finale die Transposition für jegliches Instrument einzurichten. Und bei Bedarf auch mehrfach! In Finale ist es nämlich möglich, eine Stimme einer Partitur in mehreren Stimmenauszügen mit unterschiedlichen Transpositionen vorzuhalten. Wie das geht, haben wir in einem älteren Blog-Beitrag beschrieben.